Galle / Gallenblase

Das Organ der Entscheidung, Zielstrebigkeit und der Treue zu sich selbst

Diagnostiziere ich bei meinen Patienten Stauungen in der Galle, so antworten sie oft: „Die habe ich aber nicht mehr“. Was operativ entnommen wurde, ist die Gallenblase. Es besteht allerding noch in vollem Umfang die Produktion von Gallensaft innerhalb der Leber. Lediglich das Eindicken der produzierten Galle und die bedarfsgerechte Bereitstellung sind nicht mehr gegeben.

Leber und Gallenblase werden in der westlichen sowie in der östlichen Medizin als eine Funktionseinheit gesehen. Die Galle scheidet Substanzen aus, die die Leber zur Entgiftung vorbereitet.

Zur Gallenblase gehören Entscheidungskraft und Zielstrebigkeit. Der Weg unseres Lebens enthält viele Gabelungen, an denen wir uns entscheiden müssen wie der eigene Weg weiter geht. Ist die Entscheidung endlich gefallen, nähren sich die Zweifel. Ist der Weg wirklich richtig, ist es mein eigener Weg oder wurde ich durch fremde Einflüsse irregeleitet? Dieser innere Konflikt einer Entscheidungsfindung ist ein Thema der Galle.

Die Wegwarte (Cichorium intybus urt.) ist die geeignete Pflanze, uns ins Hier und Jetzt zu bringen, raus aus der Vergangenheit und den Träumereien der Zukunft, rein in den Augenblick, in das Jetzt. In diesem Moment nimmt der Mensch seinen Standort wahr und realisiert sich als Teil der Existenz. Die Entscheidungsfindung kommt aus einem tiefen inneren Bewusstsein, aus der Treue zu sich selbst. Auf körperlicher Ebene regt die Wegwarte den Gallenfluss an. Sie hilft bei Milzbeschwerden und verdauungsbedingten Kopfschmerzen, die sich auf der Stirn oder an den Schläfen zeigen.

Galle – Milz / Pankreas

Im Rahmen der Funktionseinheit Leber/Galle ist die Galle für die Umsetzung der von der Leber getroffenen Entscheidungen hinsichtlich der Ausscheidungsvorgänge zuständig. Außerdem besteht noch eine sehr enge Verbundenheit zur Milz und zur Bauchspeicheldrüse. Die Milz bereitet die Gallesäfte vor in dem sie die alt gewordenen roten Blutkörperchen abbaut. Physiologisch betrachtet sind Bauchspeicheldrüse und Galle die „Hauptbesafter“ der Nahrungsmittel. Ihre Enzyme sorgen für die optimale Verdauung der aufgenommenen Nahrungsmittel.

Die Galle hat einen sehr engen Bezug zur Schilddrüse. Kann die Galle ihre eigene Störung nicht mehr ausgleichen, kommt es zur Belastung der Schilddrüse. Dieser Zusammenhang wird deutlich in der Redewendung „Ich habe so´n Hals“. Eigentlich ist damit gemeint, dass der Hals vor Wut anschwillt. Wut ist das Thema der Galle. Kann Wut nicht ausgedrückt werden, somatisiert sich diese seelische Blockade.

Galle und Schilddrüse verbindet das Element Eisen. Beide Organe sind am Eisenstoffwechsel beteiligt. Ein Eisenmangel im Blut kann Hinweis auf Störungen in Galle oder Schilddrüse sein. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion sollte der Speichereisenwert (Ferritin) im Blut untersucht werden. Er ist oftmals erniedrigt.

Auf körperlicher Ebene zeigen sich Störungen der Galle durch:

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien,
  • Schilddrüsenstörungen, wie Hypothyreose oder Hyperthyreose
  • Neurodermitis heiß und trocken,
  • Colitis (Dickdarmentzündungen),
  • Epilepsie,
  • Obstipation (Verstopfung) oder Durchfall,
  • Nebennierenschwäche,
  • Pigmentstörungen der Haut,
  • Nierenschwäche,
  • Hypotonie (niedriger Blutdruck)
  • Störungen der Augen, Makuladegeneration, Glaukom
  • Tinnitus
  • trockene Augen

Auf emotionaler Ebene zeigen sich Störungen der Galle durch:

  • Überaktiv, Zappeligkeit, Hitzigkeit Aggressivität, Rücksichtslosigkeit
  • gestörte Aufmerksamkeit (ADHS),
  • Gleichgültigkeit,
  • introvertiertes Verhalten
  • Depression
  • Wut und Aggression

Funktionseinheit Leber und Galle

In der chinesischen Medizin werden Funktionskreise beschrieben. Einer der Kreise beinhaltet Leber und Galle. Beide Organe gehören zum aufbauenden (anabolen) Stoffwechsel. Insbesondere in der reiferen Jugend (50 plus) machen sich Störungen dieses Systems bemerkbar. Es bestehen dann weniger anabole (Aufbau), stattdessen aber mehr katabole (Abbau) Stoffwechselvorgänge. Erkennbar ist das an nachlassender körperlicher Leistungsfähigkeit, zunehmendem Bluthochdruck, verminderter Sehfähigkeit, Osteoporose und mangelnder Entgiftung.

Die gute Nachricht: In der Medizin (Naturheilkunde) gibt es eine Vielzahl individueller Behandlungsmöglichkeiten, um das Gleichgewicht der Stoffwechselabläufe wieder herzustellen.

Stärkste Aktivität:
23 bis 1 Uhr

Ruhezeit:
11 bis 13 Uhr





Der Gallenblasenmeridian beginnt am äußeren Augenwinkel und verläuft im Zickzack über die Schläfen, am Schultergelenk vorbei zur Vorderseite des Körpers bis zum Rippenbogen. Weiter über den Beckenkamm entlang der Außenseite des Beins endet er auf der äußeren Spitze der vierten Zehe. Ähnlich wie der Blasenmeridian durchzieht er fast den gesamten Körper.





Leber

Das Organ der Wandlung, Veränderung und Erneuerung.

Die Leber ist unser größtes Stoffwechselorgan. Alle aufgenommenen Nahrungsmittel werden von den Verdauungssäften des Magens, der Bauchspeicheldrüse, der Galle und des Darms gelöst und der Leber zur weiteren Verarbeitung zugeführt. Die Leber gestaltet aus der aufgenommenen Nahrung neue Energie und Substanzen, die der Stoffwechsel zur Regeneration und zum Aufbau von Körperzellen benötigt.

Zu der wichtigen Aufgabe des Aufbaus übernimmt die Leber auch die zentrale Rolle im Abbau von Stoffen, die den Körper belasten oder nicht mehr benötigt werden. Dazu zählen unter anderem Umweltgifte, Medikamente, Stoffwechselendprodukte und Hormone.

In der Kindesentwicklung findet im 3. Lebensjahr die so genannte Trotzphase statt. Das Kind entwickelt in diesem Alter das Ichbewusstsein. Es entfernt sich von dem bis dahin noch überwiegend kosmischen Bewusstseins und paradiesischen Alleins-Sein. Das „Ich“ entwickelt sich durch die Abgrenzung zum „Du“. Grenzen zu ziehen und seinen eigenen Lebensraum zu bestimmen ist ein Thema der Leber.

Schwächen in der Abgrenzung auf psychischer Ebene finden sich in der Unfähigkeit zum „Neinsagen“. Im Blutlabor erkennen wir es durch Erhöhung der Cholinesterase (Leberwert). Eine solche Schwäche kann zu einer Störung der Entgiftungs- und Ausscheidungsfunktion der Leber führen und damit Ursache von chronischen Krankheiten werden.

Pflanzen mit Stacheln sorgen für Abgrenzung. In Bezug auf die Leber unterstützt die Mariendistel (Ceres Carduus marinaus urt.) diesen Aspekt.

Die Leber entspricht dem Planeten Jupiter, dem entwickelnden Urprinzip mit Bezug zu Schädel, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Knorpel. Außerdem besteht eine enge Verbindung zur Hypophyse, der Meisterdrüse, die das Hormonsystem steuert.

Auf körperlicher Ebene zeigen sich Leberstörungen durch:

  • Arthritis, Pleuritis, Perikarditis (Stauungen in den serösen Häuten)
  • chronische Sinusitis, Ödeme
  • Glaukom und andere Augenleiden
  • Leber- Nierenstau
  • Ödeme
  • Thrombose,
  • erhöhten Muskeltonus
  • verminderte Drüsenfunktion
  • Nierenschwäche
  • Schlafstörungen in der Zeit von 1 bis 3 Uhr morgens
  • allgemeine Müdigkeit unruhige Beine (restless leggs)
  • Schwellung und Jucken im Genitalbereich
  • Hormonstörungen
  • brüchige Nägel

Auf emotionaler Ebene meldet sich die Leber durch:

  • Rechthaberei
  • Arroganz
  • mangelnde Anpassungsfähigkeit
  • Stumpfheit im Denken
  • Depression
  • fehlende Unparteilichkeit

Stärkste Aktivität:
1 bis 3 Uhr

Ruhezeit:
13 bis 15 Uhr





Der Lebermeridian beginnt am Nagel der Innenseite der großen Zehe. Von dort führt er über die Innenseiten von Unter- und Oberschenkel entlang nach oben und endet im Bereich der 6.ten Rippe (unterhalb der Brust)





Lunge

Das Organ für Distanz und Mut, Loslassen, Kreativität und Wandlung

Die Lunge ist, wie auch unsere Haut, eng mit der Umwelt verbunden. Ihre Aufgabe ist die Aufnahme von Sauerstoff und die Ausscheidung von Kohlendioxid. Es gibt eine Parallele zum Darm, auch er ist Aufnehmer und Ausscheider. Die Lunge ist für die flüchtigen, der Darm für die festen Stoffe zuständig.

Mit ihren rhythmischen Bewegungen hat die Lunge eine Beziehung zum Stoffwechsel und zum Gehirn. Durch die Ein- und Ausatmung wird das Zwerchfell auf-und abbewegt. Das aktiviert den Stoffwechsel und sorgt für die rhythmische Umspülung des Gehirn mit der Rückenmarksflüssigkeit. Dies macht deutlich, dass wir mit unserem Atem in eine rhythmische Mitte des Denkens und des Stoffwechsels kommen können. Bei der Einatmung wird die Lunge von der Niere unterstützt und gesteuert, während sie die Ausatmung selbst kontrollieren kann.

Als Vermittler zwischen innen und außen wird der Lunge das Metall Quecksilber zugeordnet. Über diesen Zusammenhang hat es einen Bezug zu den Drüsen und zum zweiten Jahrsiebent, vom 8. bis 14. Lebensjahr. In dieser Zeit von Schulbeginn bis zur Pubertät herrschen Beweglichkeit, Neugierde, Kreativität und Lernwille. Mit der Pubertät, dem 14. Lebensjahr, beginnt die Zeit der Erotik und Sexualität zu erwachen, das Venuszeitalter mit dem Bezug zur Niere.

Auf körperlicher Ebene zeigen sich Lungenstörungen durch:

  • Kurzatmigkeit und Atemstörungen
  • Erkrankungen der Lunge
  • Schluckauf
  • Schweißneigung der Hände
  • starken Harndrang
  • Heiserkeit
  • Schulter- und Brustkorbbeschwerden
  • Verspannungen am unteren Nacken
  • Akne
  • Übergewicht
  • Appetitlosigkeit

Auf emotionaler Ebene meldet sich die Lunge durch:

  • Neigung zu Kummer, Besorgnis und Traurigkeit
  • übertriebenes Selbstmitleid
  • nicht annehmen können - z.B. Komplimente
  • Tendenz, in der Umgebung aufzugehen, auf Kosten des eigenen Wesenskerns

Loslassen und Erneuerung, Gelassenheit, lebenserweckende Wärme sind Eigenschaften, die uns die Gundelrebe (Ceres Glechoma hederacea urt) vermittelt. Das sind wichtige Aspekte einer funktionell gestörten Lungenenergie. Die Gundelrebe weckt das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte, in den eigenen inneren Arzt. Die unscheinbare Gestalt der Gundelrebe trägt ein höchst lebendiges Licht- und Wärmewesen in sich. Sie vermittelt die Kraft, bewusst oder unbewusst festgehaltene Prozesse im Körper wieder zu lösen und sich zu erneuern. Es ist eine wirkungsvolle Heilpflanze bei auftretenden Beschwerden der Atmungsorgane.

Stärkste Aktivität:
3 bis 5 Uhr

Ruhezeit:
15 bis 17 Uhr





Der Lungenmeridian beginnt unterhalb des Schlüsselbeins an der seitlichen Brustwand und führt dann über die Arme und das Handgelenk zu ihrem Endpunkt an der Wurzel des Daumennagels.





Dickdarm

Das Organ des Annehmens und des Loslassens

Der etwa 1,50m lange Dickdarm ist der letzte Abschnitt des Verdauungstrakts. Er ist zuständig für Transport und Ausscheidung von unverdauten Reststoffen aus der Nahrung. Darüber hinaus regelt er den Elektrolythaushalt durch Eindickung des Darminhalts.

Eine kohlenhydratlastige Ernährungsweise führt im aufsteigenden Dickdarm zu Gärungsprozessen. Mit anhaltender Zeit ist die Folge eine Pilzbelastung im Darm. Es entstehen dadurch Giftstoffe (Toxine), die den Stoffwechsel belasten und die Aktivität mindern. Die Folge sind Übergewicht, Leistungsminderung und Drüsenschwäche. Eine Ernährungsweise mit Lebensmitteln, die wenig Insulin für die Verstoffwechselung benötigen, ist notwendig, um den Pilzen die Lebensgrundlage zu nehmen. Das individuelle Ernährungsprogramm von gesund & aktiv ist insulinreduziert und darüber hinaus auf den persönlichen Stoffwechsel abgestimmt.

Analog betrachtet steht der Dickdarm auf seelischer Ebene mit den Prozessen des Annehmens und Loslassens in Verbindung. Körperliche Verstopfung geht einher mit dem Festhalten von Gedanken, Ängsten und Geschehnissen. Dem Dickdarm werden ähnlich wie der Lunge, Trauer und Melancholie zugeordnet.

Beschwerden in der Lendenwirbelsäule können ihre Ursache im Dickdarm haben. Der viereckige Lendenmuskel, der den unteren Teil des Rückens stabilisiert, gehört zum Dickdarmmeridian. Einen weiteren Zusammenhang gibt es vom Dickdarm zu den Knien.

Auf körperlicher Ebene zeigen sich Dickdarmstörungen durch:

  • Allergien
  • verstopfte Nase, gerötete Nasenflügel
  • Probleme der Nasennebenhöhlen
  • Mundgeruch, Zahnfleischerkrankungen
  • Darmstörungen, wie Verstopfung, Durchfall, Blähungen, Darmkrämpfe und -Entzündungen
  • Kniebeschwerden
  • Lendenwirbelsäulenprobleme
  • Blähungen
  • gerötete Nasenflügel
  • Zahnfleischerkrankungen

Auf emotionaler Ebene meldet sich der Dickdarm durch:

  • Ruhelosigkeit - steht immer unter Anspannung
  • Probleme beim Loslassen
  • Traurigkeit, Melancholie

Pflanzen, die den Dickdarm unterstützen sind, Salbeiblätter, Bärlauch und Kapuzinerkresse.

Auch die Engelwurz (Ceres Angelica archangelica urt) hat einen Bezug zum Verdauungstrakt. Angelica macht den inneren Raum bewusst, in dem der Mensch seinem Selbst begegnet. Wird dieser Raum durch eine Übermacht an Eindrücken, Erfahrungen und Problemen zugeschüttet, ist der Mensch nicht mehr im Fluss des Lebens. Er ist getrennt von seiner Kraft und Kreativität und dem Bezug zum Ganzen. Es fehlt der Blick für die einfachen Lösungen von Problemen. Die Wesenskraft von Angelica unterstützt die Bildung einer schützenden Hülle zur Wiederherstellung der Ordnung zwischen innen und außen. Dieser Prozess wird sehr gut durch den Storchenschnabel (Geranium robertianum) ergänzt und unterstützt.

Stärkste Aktivität:
5 bis 7 Uhr

Ruhezeit:
17 bis 19 Uhr





Der Dickdarmmeridian beginnt an der Spitze des Zeigefingern, zieht über den Arm und der Schulter bis zum Gesicht zu seinem Endpunkt neben der Nase.



Magen

Das Organ der Lebensfreude und der Gier

Der Mund ist die Einlasspforte und über den Geschmackssinn die erste Kontrollinstanz für die aufgenommene Nahrung. Der Magenpförtner entscheidet danach, ob die Speise dem Magen zugeführt werden soll. Der Magen selbst erkennt nicht genau, was er bekommt. Seine Schleimhaut kann nur grobe Reize empfinden, wie beispielsweise Kälte, Bitterstoffe oder Säure. Der Magen nimmt also nur auf, trifft aber keine Entscheidungen.

Haben wir zu viel gegessen, fühlen wir uns anschließend voll und schwer. Der Magen ist gefüllt, und wir spüren eine innere Trägheit und Müdigkeit. Doch nicht nur die Nahrungsaufnahme kann zu viel für den Magen sein, sondern auch was täglich geschafft werden muss. Stress kann uns bekanntlich auf den Magen schlagen und ein Geschwür entstehen lassen. Ein harmonisches Maß an An- und Entspannung tut unserem Magen gut.

Die Magenenergie verläuft im Normalfall nach unten in den Stoffwechsel. Kommt es zu Störungen, kann das Qi nach oben steigen. Sodbrennen, Aufstoßen, Übelkeit und Zungenbrennen sind dann die wahrnehmbaren Symptome.

Zum Funktionskreis des Magens gehören auch Kieferhöhlen, Gaumenmandeln, Oberschenke, Gesicht, weibliche Brust, Schilddrüse und Eierstöcke. Das Thema Magen steht im engen Zusammenhang mit dem großen Brustmuskel, der Muskulatur der Schulterblattheber, Hals-, Nacken- und Oberarmmuskel.

Auf körperlicher Ebene zeigen sich Magenstörungen durch:

  • Magenbeschwerden aller Art, wie z.B. Aufstoßen und Oberbauchbeschwerden
  • Blähungen
  • Müdigkeit
  • trockene Lippen oder entzündete Mundwinkel
  • Schulterschmerzen
  • Verquellungen im Gesicht
  • chronische Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Ellenbogen- und Handgelenksprobleme

Auf emotionaler Ebene meldet sich der Magen durch:

  • Grübeln, Sorgen und Nachdenken
  • Wunsch nach Zuneigung, kann sie gleichzeitig schlecht annehmen
  • orales Verlangen, wie Gier nach Essen
  • Übernahme von Schuldgefühlen
  • schlechtes Gewissen
  • unerledigte Gefühle mit herumtragen werden

Bitterstoffe wie Enzian,Tausendgüldenkraut und Wermut sind bewährte Heilpflanzen, die dem Magen guttun.

Stärkste Aktivität:
7 bis 9 Uhr

Ruhezeit:
19 bis 21 Uhr





Der Magenmeridian beginnt unter der Mitte des Auges, führt über die Wange zum Hals, Brustkorb, Bauch, Oberschenkel und Knie zum Fußrücken. Er endet am äußeren Nagelwinkel des zweiten Zehs.



Milz und Pankreas

Organe des Denkens, der Beziehung, Abgrenzung und Ichfindung

Die Milz ist für organische und seelische Verselbständigung, Abgrenzung und Individualisierung zuständig. Auf körperlicher Ebene hilft das Immunsystem, uns von der Umwelt abzugrenzen. Diese wichtige Aufgabe obliegt der Milz. Sie wird bei allen Immunstörungen aktiv. Kann ein Mensch sich nicht gegen äußere Einflüsse abgrenzen, entsteht eine seelische und körperliche Hüllenlosigkeit. Umgekehrt können Menschen eigensinnig werden, die sich zu stark nach außen abgrenzen. Diese Betrachtungsweise erklärt die Zuordnung des Metalls Blei zur Milz. Ein zuviel an Blei bedeutet, dass der Mensch sklerostisiert, auskühlt - seelisch wie körperlich. Wirkt Blei zu schwach, fehlt die notwendige Knochenbildung. In homöopathischer Form ist Blei ein gutes Mittel für die Unterstützung dieses Organs.

Die Milz hat auch eine rhythmisch regulierende Funktion im Organismus. So sind alle rhythmischen Störungen, wie Herzrhythmusstörungen, Psoriasis (Schuppenflechte) oder Zyklusstörungen der Frau, auch ein Thema der Milz.

Alle roten Blutkörperchen durchlaufen eine Kontrolle in der Milz. Vorwiegend solche, die älter sind als 80 bis 120 Tage, so wie instabile Blutkörperchen werden zerstört. Durch diesen Reinigungsprozess kann sich neues Blut bilden. Der freigewordene rote Blutfarbstoff wird der Leber zugeführt, die daraus den Gallenfarbstoff macht. Es besteht somit eine enge Verbundenheit zwischen Milz und Galle.

Der Magen ist für die Aufnahme, Milz und Bauchspeicheldrüse sind für die Aufspaltung der Nahrungsmittel in verdauliche Moleküle verantwortlich.

Auf körperlicher Eben zeigen sich Störungen von Milz und Bauchspeicheldrüse durch:

  • Verdauungsbeschwerden, Blähungen
  • Verhärtungen, Arteriosklerose
  • Knochenbrücke, Knochenerweichung
  • Autoimmunerkrankungen, wie Multiple Sklerose, Hashimotothyreoditis u.a.
  • Nabelkoliken
  • Leukämie
  • trockene Haut und Schleimhaut
  • Unterfunktion der Eierstöcke (Ovarien)
  • Zyklusstörungen
  • Frigidität
  • Schlafstörungen
  • Psoriasis (Schuppenflechte)

Auf emotionaler Ebene melden sich Milz und Bauchspeicheldrüse durch:

  • Melancholie
  • Depressionen
  • Verschlossenheit
  • Lähmungen
  • ADS und ADHS (Aufmerksamkeits-Defitzit-Syndrom (mit Hyperaktivität))
  • Autismus, Geiz
  • übersteigerte Phantasien, Zwangsvorstellungen
  • stereotypes Verhalten
  • fehlende Abgrenzungsfähigkeit

Die Milz ist der Chef des Lymphsystems. Sie reinigt und entgiftet die "Wasserstraßen" in uns. Kommt es durch Fremdeinwirkung zur erhöhten Giftstoffbelastung auf körperlicher oder seelischer Ebene, kann Geranium robertianum (Storchenschnabel) mit seiner aktivierenden Wirkung das Lymphsystem unterstützen. Selbst bei akuten Schockzuständen, bei denen es zur Blockierung des inneren Fließsystems kommt, ist Geranium eine gute Heilpflanze (Geranium robertianum urt), die Seele zu unterstützen, sich wieder zu öffnen und ins Gleichgewicht zu kommen. Auch bei lang zurückliegenden traumatischen Erfahrungen (zeigen sich oftmals durch erhöhte Thrombozyten im Blutbild) kann Storchenschnabel unterstützend wirken. Es ist die Pflanze für einen Neubeginn.

Lösen sich Traumen und Verletzungen, müssen diese auch verarbeitet werden. Nach meiner Erfahrung sollten besonders sensible Menschen mit einer geringen Dosierung (1 Tropfen täglich) der Tropfen starten.

Die Bauchspeicheldrüse als zentrales Organ des Sonnengeflechts benötigt zur Stimulierung Johanniskraut, Löwenzahn, Goldrute, Efeu oder Engelwurz. Auch Bitterstoffe wie Enzian oder Absinthium dienen der Aktivierung der Verdauungsdrüsen.

Als übergeordnete Pflanze eignet sich für das Sonnengeflecht auch die Wegwarte. Sie hilft uns, den eigenen Weg zu finden, den Weg zu uns selbst.

Stärkste Aktivität:
9 bis 11 Uhr

Ruhezeit:
21 bis 23 Uhr





Der Milzmeridian verläuft von der Innenseite des großen Zehs über die Innenseite des Fußes, Unter- und Oberschenkel bis zum Oberkörper. Dort verläuft er über die Rippen und geht weiter zur Außenseite der Brust bis in die Achselhöhle.



Herz

Das Organ der Freude und der Lust, der Liebe ohne Bedingungen

Das Herz ist unser Sonnenorgan, das Zentrum aller rhythmischen Bewegungen. Im Zeitalter von Herzinfarkt, Bluthochdruck, Herztransplantationen, unrhythmischer Lebensweise und "Herzlosigkeit" ist es wichtig, es nicht nur als eine "Pumpe" zu betrachten.

Über kaum ein anderes Organ wurde in Märchen und Mythen so viel geschrieben wie über das Herz. Auch im Volksmund gibt es unzählige Aussagen und Symbole in Verbindung mit dem Herzen. "Halbherzig" meint, nicht ganz bei der Sache zu sein. Es kann einem auch "das Herz in die Hose rutschen", oder es kann vor Freude "springen", man kann sein Herz "verlieren" oder auch "hartherzig" sein. Wir nehmen uns etwas "zu Herzen" oder wir begegnen einem "Herzensbrecher".

Im Herzen kreuzen sich die Blutströme von allen Seiten und durchfließen den ganzen Organismus. Nur eine ganz dünne Wand trennt das arterielle und das venöse Blut voneinander. Dem vierten Kraftzentrum (Chakra) zugehörig stellt das Herz die Mitte der unteren und oberen Energiekreisläufe dar. Es ist der Ort der Dualität, der Gegensätze. Ist das Herzchakra vollständig geöffnet und mit den anderen Chakren in Harmonie, öffnet sich ein Kanal der bedingungslosen Liebe. Die Energien des Herzens können die Menschen vereinen, versöhnen und heilen. Durch die Weisheit des Herzens betrachtet erscheinen die Welt und das Leben in einem neuen Licht. Die Herzintelligenz gilt es genauso zu nutzen wie den Verstand und die Intuition.

Das Herz ist der Sitz der persönlichkeitsprägenden Kraft, als Wurzel allen Lebens. Ist das Herz stark, ist der Körper gesund und die Gefühle sind wohl geordnet. Das Herz als unser Lebensorgan spüren wir kontinuierlich schlagen. Schon einen stockenden oder gar stolpernden Puls erleben wir als massive Gefährdung. Einen Angina pectoris Anfall oder einen Herzinfarkt erleben wir als ein Vernichtungsgefühl.

Das dem Herzen zugeordnete Metall ist das Gold. Mit dem Sonnenmetall verbinden wir Licht, Wärme und Leben.

Auf körperlicher Ebene zeigen sich Herzstörungen durch:

  • Blutdruckschwankungen
  • Müdigkeit
  • Kurzatmigkeit
  • Blässe
  • Herzenge, Herzklopfen, Herzflimmern
  • Bluthochdruck
  • gestörtes Gleichgewicht

Auf emotionaler Ebene meldet sich das Herz durch:

  • Ängste
  • Schuldgefühle
  • Zwangsneurosen
  • innere Unruhe

Bei nachlassender Herzleistung ist Weißdorn (Ceres Crataegus urt) ein bewährtes Langzeittherapeutikum. Das Wesen des Weißdorns manifestiert sich im Spannungsfeld zwischen gestauter Kraft und impulsiver Entladung. Durch Stauung und Entstauung entsteht der Rhythmus des Herzschlags.

Stärkste Aktivität:
11 bis 13 Uhr

Ruhezeit:
23 bis 1 Uhr





Der Herzmeridian beginnt in der Achselhöhle und führt über den Arm bis zum inneren Nagelwinkel des kleinen Fingers.



Dünndarm

Das Organ der Erkenntnis und der Gleichheit in der Vielfalt

Der Dünndarm muss ständig entscheiden, welche Bestandteile der Nahrung weiter verarbeitet und welche ausgeschieden werden sollen. Fehlt es an Klarheit, werden auch schädigende Substanzen aufgenommen. Die Entscheidung über ein "Ja" oder ein "Nein" ist nicht nur eine körperliche Überlebensfrage. Wir benötigen auf emotionaler Ebene häufig den Mut einer klaren Entscheidung und Positionierung. Da ist ein klares "Nein" besser als ein "Vielleicht" oder "Jein". Klarheit führt zu körperlicher und seelischer Kraft.

Der Dünndarm ist auf Stoffwechselebene abhängig von der Vorbereitung und der Besaftung der Speisen. Gutes Kauen vereinfacht dem Dünndarm die Analyse der Nahrungsbestandteile. Ebenso die aktive Besaftung durch die Galle und die Bauchspeicheldrüse. Störungen der beiden Drüsen haben eine unvollständige Nahrungsaufnahme zur Folge. Hier wird das Zusammenspiel der Oberbauchorgane deutlich. Die Diagnose des Darm beginnt bei den Verdauungsdrüsen.

Der Dünndarm symbolisiert die linke Körperseite, die weibliche Ebene. Sie steht im engen Zusammenspiel mit der linken Nebenniere. Bei einem Zwölffinderdarmgeschwür (Ulcus duodeni) sollte die linke Nebenniere in die Behandlung unbedingt mit aufgenommen werden.

Der Dünndarm ist das Organ des genauen Analysierens und des mühevoll erworbenen Wissens. Eine Entwicklung der Reife kann nur wachsen bei flexibler Anpassung der Werte und Glaubenssätze durch neue Erfahrungen.

Die Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit finden wir im Löwenzahn (Ceres Taraxacum urt). Kein anderer Prozess auf der seelisch-geistigen Ebene bereitet so viel Mühe wie die Änderung von einmal gebildeten Werten und Anschauungen. Der Löwenzahn wird unter den Heilpflanzen als eine typische "Leberpflanze" beschrieben, hat aber durch den seelisch-geistigen Aspekt eine starke Beziehung zum Dünndarm.

Auf körperlicher Ebene zeigen sich Dünndarmstörungen durch:

  • Durchfall
  • Verdauungsbeschwerden
  • Schmerzen in Schulter, Ellenbogen und Handgelenk
  • Doppelkinn
  • Regelbeschwerden
  • Atembeschwerden
  • Blähungen
  • Ohrbeschwerden

Auf emotionaler Ebene meldet sich der Dünndarm durch:

  • Ruhelosigkeit
  • Einschlafstörungen
  • stockenden Lebensfluss
  • mangelnde Lebenskraft

Stärkste Aktivität:
13 bis 15 Uhr

Ruhezeit:
1 bis 3 Uhr





Der Dünndarm-Meridian beginnt in der äußeren Spitze des kleinen Fingers, läuft über den Arm und die Schulter bis zum Ohr.



Blase

Das Organ der Selbstorientierung, der Weg nach innen

Die Harnblase ist das Schwesterorgan der Nieren. In der Zeit von 15 Uhr bis 17 Uhr hat die Blase ihr höchste Aktivität. Es kommt in dieser Zeit zu einer vermehrten Flüssigkeitsausscheidung.

Die Leistungskurve, die nach der Mittagszeit abgefallen ist, steigt nun wieder deutlich. Dem Körper steht mehr Energie zur Verfügung. Es ist eine gute Zeit für kreative Tätigkeiten und zum Gedankenaustausch.

Der Blasenmeridian ist nach der chinesischen Medizin die längste und wirkungsvollste Leitbahn in unserem Körper. Sie steht in Verbindung mit allen Organen, Grundsubstanzen und Emotionen.

Interessant ist die Verbindung des Blasenmeridians zur Muskulatur. Ist der Wadenbeinmuskel (Peroneus) schwach, dreht sich - insbesondere bei Kindern - der Fuß nach innen. Der Rückenstrecker (Sacrospinalis) setzt sich aus einer Gruppe verschiedener Muskeln zusammen, die entlang des Rückens verlaufen. Arthritis, Rheumatismus, Schulter- und Ellenbogenprobleme können direkt mit diesem Muskel und somit auch mit dem Blasenmeridian zusammenhängen.

Der Weg nach innen, die Selbstorientierung hat kein festes Ziel, will nirgendwo hin. Das Ziel ist das eigene, bewegte Leben, das innere Selbst. Das moderne Leben mit Zeitdruck, Hektik und Stress entfernt uns immer mehr von uns selbst. Die äußeren Geschehnisse "gehen an die Nieren" oder "schlagen auf die Blase". Menschen, die zu leichtfüßig oder zu tänzerisch durchs Leben gehen, denen das Leben eine Bühne der Selbstdarstellung ist, und eine innige Bindung scheuen, nur nach der Süße des Lebens haschen und dessen herbe Seiten verdrängen, sind die Blätter der Birke (Betula Folium urt) eine gute Hilfe, sich tiefer mit dem Leben und den Menschen zu verbinden.

Auf körperlicher Ebene zeigen sich Blasenstörungen durch:

  • Blasenschwäche und Blasenprobleme
  • Brennen beim Wasser lassen
  • Unterleibsprobleme
  • hormonelle Störungen
  • Prostataprobleme
  • rheumatische Beschwerden
  • Schulter-Ellenbogenprobleme
  • knackende Finger
  • Kopfschmerzen
  • Schmerzen zwischen den Schulterblättern
  • Fuß- und Knöchelprobleme
  • Fußfehlstellung
  • entzündete Fußballen
  • Skoliose

Auf emotionaler Ebene meldet sich die Blase durch:

  • emotionale Verunsicherung
  • Probleme mit der Selbstorientierung

Stärkste Aktivität:
15 bis 17 Uhr

Ruhezeit:
3 bis 5 Uhr





Der Blasen-Meridian beginnt am inneren Lidwinkel, führt über den Scheitel und Hinterkopf zur Rückseite des Körpers. Von da aus läuft er in zwei parallelen Bahnen entlang am Rückgrat, Gesäß und Beinrückseite. In der Kniekehle verbinden sich die beiden Äste wieder zu einem und verlaufen über den Unterschenkel und dem äußeren Knöchel zum Grundglied des kleinen Zehs.



Niere

Das Licht- und Luftorgan mit Bezug zu Furcht, Angst und Partnerschaft

Die Niere steht am Beginn und am Ende eines Lebenszyklus. Sie ist zuständig für den Einlass der Lebensenergie. In der chinesischen Medizin wird diese als "Qi" bezeichnet. Stirbt ein älterer Mensch, ist die häufigste Diagnose "Herzversagen". Das ist nur die halbe Wahrheit. Vor dem Herzversagen steht das Nierenversagen. Die Lebensenergie wird nicht "nachgefüllt".

Die Hauptaufgabe der Niere ist die Reinigung des Blutes. Sie hat eine enge und intensive Beziehung zum Sauerstoff und zum Licht. Durch den im Winter bedingten Lichtmangel verlangsamt sich der gesamte Energiefluss im Körper. Früher galt die Zeit dem Rückzug, dem Kräftesammeln und dem "nach Innen gehen". Man dachte über die Sinnfrage des Lebens nach, wurde sich seiner eigenen Wurzeln bewusst, musizierte, handarbeitete und reparierte den Hausstand. Es wurde um- und aufgeräumt, als Vorbereitungszeit auf die Erneuerung im Frühjahr, die Zeit der Leber.

Der Nierenmeridian beginnt direkt unter der Fußsohle. Kalte Füße führen deshalb häufig zu Erkältungen, d. h. etwas ist kalt geworden. Der organische Auslöser für eine Erkältung findet in der Niere statt. Darum sind warme Anwendungen von außen, wie ein ansteigendes Fussbad, und von innen, wie das Trinken von Ingwerwasser, Holundersaft oder heiße Hühnerbrühe dafür alt bewährte Hausmittel.

Immer wieder auftretende Entzündungen der Bronchien bis hin zum Asthma bronchiale können auf Störungen der Nierenfunktion hinweisen. Dr. med. Heinz Vogel beschreibt diese Zusammenhänge beeindruckend in seinem Buch "Wege der Heilmittelfindung". Dank dieser Sichtweise konnte bereits vielen Menschen mit asthmatischen Beschwerden durch die Stärkung der Nierenfunktion geholfen werden.

Die anatomische Form der Niere hat eine auffallende Ähnlichkeit mit den Ohren. In der chinesischen Medizin sind die Ohren der Öffner des Nierenfunktionskreises. Dieses Sinnesorgan ist Tag und Nacht aktiv. Erkrankungen der Ohren stehen häufig in einem Zusammenhang mit der Niere. Im Kindesalter sind es die Mittelohrentzündungen und im Erwachsenenalter der Tinnitus.

Die Niere hat einen Bezug zur Statik und dem Knochensystem. Stabilität und Festigkeit sind dabei die wesentlichen Aspekte. Fehlt dem Menschen diese Eigenschaft, ist Equisetum arvense (Ceres Equisetum arvense urt.) eine gute Pflanze, die bestehende Schwäche auszugleichen.

Der Niere wird das Metall Kupfer zugeordnet. Beide haben einen Bezug zur Venus, der Weiblichkeit. Während der Schwangerschaft und auch durch die Einnahme der "Pille" wird dieser Aspekt überfordert. Die Frauen verändern ihre Form, ihre Rundungen werden "weiblicher". Gleichzeitig reduzieren sich die Kräfte des Gegenspielers Eisen. Das führt zur Willensschwäche und zum Verlust, die eigenen Ideen und Tat und Handlung umzusetzen.

Auf körperlicher Ebene zeigen sich Nierenstörungen durch:

  • Erkältungen
  • Brochitiden
  • Asthma bronchiale
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Allergien
  • Neurodermitis
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hashimotothyreoditis)
  • Gallestau
  • Hypotonie (niedriger Blutdruck)
  • Haarausfall
  • Tinnitus
  • Magersucht
  • krampfartige Beschwerden
  • Eiweißstoffwechselstörungen

Auf emotionaler Ebene meldet sich die Niere durch:

  • Ängste
  • es fehlt der Mut zur Entschlossenheit
  • Willenslähmung
  • Depressionen
  • Autismus

Eines der wichtigsten Pflanzen mit dem Bezug zur Niere ist die Goldrute, Solidago. Sie ist insbesondere bei Nierenleiden angezeigt, die mit schmerzlichen Erfahrungen in Beziehungen und Partnerschaften und bei Beziehungsverlusten zusammenhängt. Solidago verbindet das Getrennte und Unvollständige zu einem Ganzen.

Die Birke vereint in sich die Gegensätze von Leben und Tod. Sie trägt Zeichen jung strömenden Lebens ebenso wie solche des Abbaus und der Mineralisierung. Birkenblättertinktur (Ceres Betula Folium urt) ist ein über die Niere wirkende Heilpflanze, wenn die Welt als matt und grau empfunden wird, wenn man von Kräften der Erstarrung und Kälte zu sehr umklammert wird. Lässt der jugendliche Schwung in den Gedanken und Gefühlen nach, geht die Freude an der körperlichen Bewegung verloren, bringt die Birke neue Kräfte.

Stärkste Aktivität:
17 bis 19 Uhr

Ruhezeit:
5 bis 7 Uhr





Der Nierenmeridian beginnt an der unteren Seite der kleinen Zehe, kreuzt die Fußsohle und steigt an der inneren Seite des Unterschenkels zur inneren Seite der Kniekehle entlang nach oben, direkt zum Organ Niere. Er kehrt wieder nach unten zur Blase und Schambein, steigt wieder nach oben über den Bauch und der Brust bis zum Endpunkt unter dem Schlüsselbein.



Pericard

Der Beschützer des Herzens

Pericard, auch Kreislauf-Sexus-Meridian genannt, ist der Beschützer des Herzens. Er hat damit psychisch die gleiche Bedeutung wie das Herz selbst.

Nachdem das Blut durch die Nieren gereinigt wurde, kümmert sich der Kreislauf in der Zeit von 19 bis 21 Uhr um sich selbst.

Über die zugeordneten Muskeln, Gesäß- und Oberschenkelmuskel besteht eine enge Verbindung vom Peridcard zum Hormonsystem und damit auch zur Sexualität und den Fortpflanzungsorganen.

Auf körperlicher Ebene zeigen sich Pericardstörungen durch:

  • Herzbeschwerden
  • Rote Augen, rote Gesichtsfarbe, heiße Handflächen
  • unterschiedliche Schulterhöhe
  • Ischiasbeschwerden
  • Beschwerden der Wirbelsäule
  • Potenzprobleme
  • Prostatabeschwerden, Menstruationskrämpfe
  • Hitzewallungen
  • hoher Blutdruck

Auf emotionaler Ebene meldet sich das Pericard durch:

  • Schlafstörungen
  • depressive Verstimmungen
  • übermäßiges, grundloses Lachen
  • Ruhelosigkeit

Stärkste Aktivität:
19 bis 21 Uhr

Ruhezeit:
7 bis 9 Uhr





Der Pericard-Meridian beginnt seitlich der Brustwarze und führt über den Oberarm und das Handgelenk bis an die Fingerspitze des Mittelfingers.



3fach Erwärmer

Meridian der Balance zwischen Innen und Außen.

Der 3fach Erwärmer ist kein anatomisches Organ, und entspricht auch keinem. Er ist zuständig für die Wärmeregulation im ganzen Körperbereich. Gleichzeitig schützt er alle weiteren neun Meridiane. Seine Balance ist daher für das Funktionieren der anderen Meridiane und der dazugehörigen Organe wichtig.

Auf muskulärer Ebene gibt es einen deutlichen Organbezug zur Nebenniere. Körperliche Schwäche, Unterzuckerung, Allergien und Asthma können durch einen gestörten 3fach Erwärmer auftreten, ausgelöst durch die Nebennierenschwäche.

Auf körperlicher Ebene zeigen sich 3fach Erwärmer durch:

  • Nebennierenschwäche
  • Nesselausschläge
  • Asthma, Allergien
  • Achillessehnenprobleme
  • Störungen im Wärmehaushalt
  • Tinnitus
  • Augenprobleme
  • erhöhter Insulinspiegel
  • niedriger Blutdruck

Auf emotionaler Ebene meldet sich der 3fach Erwärmer durch:

  • Neigung zum Weinen ohne Anlass
  • Depressionen
  • Introvertiertheit

Die Balance zwischen innen und außen finden wir in der Heilpflanze Engelwurz (Angelica archangelica urt.) wieder. Menschen, die noch wenig innere Wärme und Sicherheit besitzen und dadurch zu sehr der Außenwelt ausgeliefert sind, werden durch Angelica in ihrem Entwicklungsprozess unterstützt. Wenn Menschen sich aus Leib und Leben zurückziehen, wenn Ängstlichkeit und Unentschlossenheit in Lebensangst und Depression münden, bei innerlicher Kälte und Kontaktarmut, kann Angelica stützend und energetisierend wirken.

Stärkste Aktivität:
21 bis 23 Uhr

Ruhezeit:
9 bis 11 Uhr





Der 3fach Erwärmer beginnt an der Rückseite des Ringfingers, läuft über die Hand und den Arm zur Schulter. Er endet am äußeren Rand der Augenbrauen.



Das Buch: Die Organuhr leicht erklärt

Woher weiß die Leber wie spät es ist?

Die Organuhr hat ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), der jahrtausendealten Heilweise, die den Menschen in seiner Ganzheit betrachtet. Im täglichen Energiekreislauf hat jedes Organ eine Phase der stärksten und auch der wichtigen Ruhephase. Achten und respektieren wir diese Gegebenheiten, wird sich dies positiv auf unsere Gesundheit auswirken.

Beschwerden, die zu einer bestimmten Uhrzeit auftreten, können auf eine Störung in einem dazugehörigen Organ hinweisen. Deshalb ist es wichtig, Symptome nicht gleich mit Medikamenten zu behandeln, sondern als Wegweiser zur Ursache von Erkrankungen zu erkennen.

Lothar Ursinus beschreibt in seinem Buch "Die Organuhr - leicht erklärt" die Funktion einzelner Organe und ihr Zusammenspiel im Körper. Er lässt dabei Grundlagen der TCM und der anthroposophischen Medizin sowie die eigenen langjährigen Erfahrungen als Heilpraktiker und Labormediziner mit einfließen.

Wenn auch Sie Ihren Körper, seine Funktionen und Signale besser kennenlernen und verstehen möchten, wird Ihnen dieses Buch eine wertvolle Hilfe sein.


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